Die Vertrauensarbeitszeit kennt so ziemlich jeder. Ein Novum ist hingegen der Vertrauensurlaub. Die Hirschen Group ist eine der drei größten Agenturgruppen Deutschlands und eine Plattform für kreatives Unternehmertum mit ca. 850 Mitarbeitern. Seit 2018 wird an einigen Standorten Vertrauensurlaub als Workhack praktiziert.
Es wird unterstellt, dass jeder Mitarbeiter im Sinne des Unternehmens verantwortungsbewusst handelt und berücksichtigt, dass die Arbeit muss zielführend und wertschöpfend erledigt werden muss. Dieses Vertrauen in die Mitarbeiter trägt zu ihrer Wertschätzung bei. Es müssen natürlich die Vorgaben des Bundesurlaubsgesetzes eingehalten werden. In den vertraglichen Absprachen wird der gesetzliche Mindesturlaub als Pflichturlaub vereinbart – zuzüglich eines unbegrenzten Vertrauensurlaubs, der innerhalb des Teams abzustimmen ist. Der gesetzliche Mindesturlaub muss innerhalb des Teams für das gesamte Kalenderjahr geplant werden. Alles, was länger als drei Wochen am Stück ist, muss im Team besprochen werden. Jeder, der in den Urlaub geht, muss sich um seine Vertretung kümmern. Oh mein Gott werden Sie beim Lesen denken und sofort eine Worst – Case – Betrachtung vornehmen: Urlaub ohne Limit und die Firma wird pleite gehen. Sie können es ja zunächst für ein Jahr einführen und gucken, was passiert. Oder alle liegen sich in den Haaren – dann ist aber nicht der Urlaub das Problem … Die Hirschen Group hat jedoch positive Erfahrungen damit gemacht.
In der Folge nahmen die Mitarbeiter zwar 2 bis 3 Tage mehr Urlaub als zuvor vertraglich vereinbart war. Der Austausch in den Teams zu Abwesenheitszeiten lief aber besser. Die Achtsamkeit im Umgang mit den Abwesenheitszeiten und den Kollegen verbesserte sich. Gleichzeitig gingen die Arbeitsunfähigkeitszeiten geringfügig zurück und es gab am Jahresende nahezu keine Resturlaube mehr (abgesehen von erkrankten Arbeitnehmern). Somit konnte der administrative Aufwand verringert werden.
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